Wohlfühlen statt nur übernachten - was Gäste wirklich wollen
Der wahre Wohnfühlfaktor beginnt nicht beim Design – sondern beim Ankommen. Ruhe trotz zentraler Lage, kurze Wege zu Öffis, Restaurants und Supermarkt, ein schneller Check-in ohne Stress. Wer nach einer Reise die Tür aufschließt, möchte sofort denken: „Okay. Passt. Ein Zuhause auf Zeit.“
8 Monate Kurzzeitvermietung – ein ehrliches Interview aus der Praxis
Wie waren deine Erwartungen, als du mit der Kurzzeitvermietung gestartet bist?
Ich wusste, dass Lage und Ausstattung wichtig sind – aber mir war von Anfang an klar: Entscheidend sind die Details und der persönliche Umgang. Gäste sollen nicht das Gefühl haben, „untergebracht“ zu sein, sondern wirklich anzukommen. Sie sollen für die Zeit in Hannover ein echtes “Zuhause” haben. Daher auch das Motto “Wir geben Dir ein Zuhause”.
Wie sieht dieses Ankommen ganz konkret aus?
Schon beim Betreten des Hauses. Ein kleines Welcome gehört für mich einfach dazu: eine Flasche Prosecco mit Hannover-Label und Rathausmotiv, dazu Bahlsen-Kekse – ein regionaler Bezug, den viele Gäste schätzen. In der Küche stehen verschiedene Nespresso-Kapseln und eine Teeauswahl bereit. Das klingt selbstverständlich, wird aber immer wieder positiv erwähnt.
Gibt es etwas, das besonders gut ankommt?
Ja, das persönliche Welcome-Schreiben. Kein Standardtext, sondern ein paar ehrliche Worte. Zusätzlich gibt es ein digitales Welcome-Book mit Restauranttipps, Infos zum Nahverkehr, aber auch ganz praktische Hinweise zum Haus: Müllabfuhr, Kontaktdaten, Abläufe. Das nimmt Gästen sofort Unsicherheiten und sorgt für einen entspannten Start.
Welche Rolle spielt die Ausstattung?
Eine sehr große. Hochwertige Bettwäsche und Handtücher werden extrem geschätzt – gerade von Gästen, die beruflich reisen oder länger bleiben. Sauberkeit ist natürlich Grundvoraussetzung. Auch der Außenbereich ist immer gepflegt, denn der erste Eindruck zählt.
Wie entsteht bei Euch ein Wohlfühlfaktor?
Der Wohnfühlfaktor ist kein Zufall. Er entsteht, wenn Angebot und Zielgruppe zusammenpassen. Feriengäste suchen Erholung und Leichtigkeit. Business-Gäste Effizienz und Ruhe. Wer das erkennt und konsequent umsetzt, hebt sich automatisch vom Markt ab.
Wie läuft der Check-in ab?
Flexibel. Manche Gäste wünschen einen persönlichen Empfang, andere reisen spät an und nutzen die Schlüsselbox. Beides ist möglich. Bei persönlichen Check-ins nehmen wir uns Zeit, zeigen das Haus, erklären alles – von den Räumen bis zur Nutzung von Waschmaschine und Trockner. Dabei entstehen oft sehr nette Gespräche.
Hat sich daraus auch persönlicher Kontakt entwickelt?
Ja, überraschend oft. Viele Gäste sind offen, interessiert und dankbar für Tipps. Diese Begegnungen machen die Kurzzeitvermietung für mich besonders schön – es geht eben nicht nur um Schlüsselübergabe.
Gab es besondere Momente?
Die Weihnachtszeit war sehr besonders. Für Business-Gäste hatten wir einen Adventskranz vorbereitet und für eine Familie aus Amerika, die über die Weihnachtstage im Haus gewohnt hat, hatten wir einen geschmückten Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer gestellt - das hat unsere Gäste berührt. Das Feedback darauf war unglaublich positiv.
Was ist dein übergeordnetes Ziel bei der Vermietung?
Ganz klar: 5-Sterne-Bewertungen – nicht um jeden Preis, sondern durch echte Qualität und Haltung. Gäste sollen sich willkommen und gut betreut fühlen. Es kann immer etwas sein, z.B. die Heizung fällt aus oder es entsteht der Wunsch, den Aufenthalt zu verlängern. Als Gastgeber muss man sofort ansprechbar sein und Lösungen finden. Wenn das gelingt, kommen die Bewertungen ganz von selbst.
Was würdest du anderen Gastgeber:innen mitgeben?
Den Blick wechseln: Weg von „Was muss ich anbieten?“ hin zu „Wie möchte ich mich als Gast fühlen?“ Die Antwort darauf ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kurzzeitvermietung.